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Lesetipp März 2015 Dieser Lesetipp enthält eine jahreszeitlich inspirierte Linksammlung zu den Themen 'neu führen', 'alte Handschrift vs. neue Technik' und 'Selbstmotivation im Angesicht unbequemer, aber sinnvoller Neuerungen'. Zum Thema Führung: Sechs kluge Thesen von Prof. Dieter Frey, Tippen am Laptop vs. handschriftliche Notizen im wissenschaftlichen Vergleich: Über die konzeptionellen Vorteile des Mit-der-Hand-Schreibens Zur Selbstmotivation im Angesicht unbequemer, aber sinnvoller Neuerungen: Gegen den inneren Schweinehund Ein Interview mit dem Athletenbetreuer und Coach Martin Feigenwinter In diesem Sinne: Lets do it!
Lesetipp Dezember 2014 Über die Feiertage ist wenig Zeit zum Lesen - und zugleich der Impuls groß, zurück und nach vorne zu schauen. Daher an dieser Stelle einige Fragen zum Thema Jahreswechsel: - Selbsterkenntnis zum Jahreswechsel - Auto-Feedback In diesem Sinne einen schönen Jahreswechsel!
Lesetipp September 2014 Nachdem der letzte Lesetipp meine Überlegungen zur Rollenverständnispluralität in kleineren Unternehmen ausführte, freue ich mich, Ihnen in dieser Ausgabe einige Artikel aus der Zeit zum Thema Authentizität und Rollen vorzustellen. Im Artikel 'Mein wahres Gesicht' geht Ulrich Schnabel Fragen nach dem Verhältnis von Authentizität und Rollenspiel auf den Grund. "Gibt es so etwas wie unser "wahres Gesicht"? Besitzen wir einen unverwechselbaren Persönlichkeitskern, der uns mitgegeben ist und von Geburt an in uns schlummert? Oder müssen wir uns mühsam immer wieder selbst erfinden?" In 'Bin das wirklich ich?' resümiert Elisabeth von Thadden 250 Jahre Aufklärungsarbeit im "Großprojekt des modernen Menschen". Von Herder und Kant über "den kapitalistischen Arbeitsmarkt" und "linksliberalen Milieus der 1970er Jahre" bis zur "alltägliche[n] Selbst-Quälerei" zeitgenössischer Selbstoptimierung. Liegt nun das Problem allein in der Selbstoptimierung? Hans Bertram diagnostiziert im Interview "Andere Gesellschaften sind lockerer" interessante soziologische Hintergründe für seine These von der "überforderten Generation", die nicht nur im Individuum selbst liegen.
Lesetipp Mai 2014 Im zweiten Lesetipp 2014 nehme ich wie angekündigt den Berliner Coachingtag 2013 noch einmal zum Anlass, über Rollen und Führung zu schreiben. Auf dem Coachingtag wurde Coaching und Führung überwiegend anhand von Großkonzernen, Vertriebsleitern und Aufsichtsratsvorsitzenden diskutiert. Große Unternehmen sind geprägt von stark arbeitsteiligen Strukturen und spezialisierten Rollendefinitionen. Sie unterscheiden sich so deutlich von der Arbeitswelt der meisten meiner Auftraggeber. Im Folgenden erläutere ich kurz Aspekte der zwei Keynotes des Coachingtags und gehe dann darauf ein, wie sich dies auf kleinere Organisationen, Personengesellschaften und Solopreneure übertragen lässt. Arbeitsteiligkeit wurde Klaus Eidenschink in seiner Keynote prägnant definiert mittels einer eher provokant-flapsigen Bemerkung: In einem Unternehmen könne etwas nicht stimmen, wenn sich Marketingchef und Produktionsleiter allzu einig wären, denn es sei in der Logik ihrer Arbeitsbeschreibungen begründet, dass sie innerhalb des Unternehmens unterschiedliche Ziele und Prioritäten zu vertreten hätten. Ruth Seliger nutzt Sinn als eine von drei Kategorien (neben Einfluss und Zuversicht), um Dynamik in erstarrten Unternehmen zu generieren. Sinn entsteht, wenn wir uns als Teil eines größeren Ganzen fühlen. In Unternehmen kann Sinn aus der Betrachtung der Unternehmenstätigkeit in einem größeren Zusammenhang entstehen. Aber auch, indem die eigene Arbeit im Kontext des gesamten Unternehmens betrachtet wird. Dieser Kontext gerät umso leichter aus dem Blickfeld, je größer das Unternehmen ist und je arbeitsteiliger seine Organisation. Seligers Thema Einfluss („Wertvoll ist, was wir selber gestalten“) ist ähnlich einzuordnen. Wie lassen sich nun diese Aspekte auf die flachen Hierarchien und weniger stark ausdifferenzierten Strukturen von kleineren Organisationen, Personengesellschaften und Solopreneuren übertragen? Einerseits sind diese Prinzipien hier ebenso wirksam. Arbeitsteilige Strukturen existieren in jedem noch so kleinen Unternehmen. Auch in einer Zwei-Personen-GbR sind aus rollenbedingt unterschiedlichen Perspektiven Prioritätskonflikte ebenso möglich wie das Gefühl eines Verlustes von Sinnhaftigkeit oder Einflussmöglichkeiten. Selbständigen sind während der Beschäftigung mit weniger beliebten Tätigkeitsfeldern wie Akquise oder Buchhaltung – also in der temporären Rolle z.B. des Buchhalters – solche Konflikte und Sichtweisen (innerhalb einer Person) nicht unbekannt. Die oben genannten Ansätze lassen sich demnach durchaus auf weniger stark ausdifferenzierte Strukturen übertragen. Ein wesentlicher Unterschied zum Großunternehmen liegt jedoch in der Sichtbarkeit von Arbeitsteiligkeit. Sind sich Büroinhaber und -inhaberinnen stets gewahr, dass bestimmte Entscheidungsschwierigkeiten auf einem Konflikt zwischen zwei in einer Person vereinten Rollen beruhen (z.B. zwischen 'Personalabteilung' und 'Produktionsleitung', in Anlehnung an Eidenschinks Beispiel)? Welche neuen Probleme können entstehen, wenn Solopreneure langfristig unbeliebte Rollen nicht besetzen wollen und wie lassen sich diese abwenden? Welches Motivationspotential entgeht mir als Büroinhaber/in oder Netzwerker/in, weil ich die Auswirkungen der Arbeitsteiligkeit auf meine Mitarbeiter oder Kollegen nur als organisatorisches und nicht als psychologisches Phänomen sehe? Darin liegt für mich ein wesentliches Merkmal von Coaching und Beratung für kleinere Organisationen – in der reflektierten Adaption existierender Konzepte mit neuen Schwerpunkten, zum Beispiel dem der Rolle: von Rollenverteilung und von Rollenverständnis. Denn indem Arbeitsteiligkeit in kleinen Strukturen weitgehend unsichtbar bleibt, ist es umso schwieriger, deren arbeitspsychologische Effekte einzuschätzen und mit diesen zu arbeiten.
Lesetipp Januar 2014 Im ersten Lesetipp 2014 möchte ich zurückblicken auf den Berliner Coachingtag 2013 'Coaching führt!'. Seligers Themenfelder wie "Energie", "Sinn" oder "Einfluss" zielen darauf ab, die Selbstwirksamkeit zu erhöhen. Falls Sie in nächster Zeit mit schwierigen Situationen konfrontiert sind, möchte ich Ihnen einige von Seligers Fragen nahelegen. In diesen Anregungen sind Begriffe wie 'Täterschaft' vermutlich zunächst verwirrend. Daher noch einige Informationen zum Hintergrund der Referentin. Ruth Seliger (trainconsulting, Wien) gehört zur so genannten systemischen Schule. Im systemischen Ansatz wird der Unterschied zwischen Coaching und Beratung besonders deutlich: Während Berater aufgrund ihrer Fachkompetenz (z.B. Management) Lösungen vorschlagen, begleiten Coaches Klienten in einem Prozess mit ihrer Methodenkompetenz (z.B. Fragetechniken, Reflektionsübungen etc.). Systemisches Coaching geht davon aus, dass wir "Teil [sind] des sozialen Systems, das wir beschreiben" und dieses durch unser Handeln mit beeinflussen. "Gleichzeitig muss uns klar sein, dass wir jene Systeme, an denen wir nicht teilhaben und teilnehmen, eben nicht beeinflussen können." (Sonja Radatz, Einführung in das systemische Coaching, Heidelberg: Carl Auer, 2010, S. 18/19) Dem Wunsch, ein Außenstehender - jemand mit Distanz und Überblick - könne uns das objektiv Richtige raten, wird eine klare Absage erteilt. Im System seines beruflichen oder persönlichen Umfelds kann allein der Klient Probleme erkennen und Lösungen finden. Die Methoden des (systemischen) Coachings unterstützen diesen Prozess. Im nächsten Lesetipp werde ich noch einmal auf den Coachingtag zurückkommen, auf dem das Motto 'Coaching führt' überwiegend am Beispiel von Großkonzernen, Vertriebsleitern und Aufsichtsratsvorsitzenden diskutiert wurde.
Lesetipp Dezember 2012 Die alltägliche Überflutung mit E-Mails und die Folgen permanenter Erreichbarkeit beschäftigen Journalisten, Hirnforscher und Kulturanthropologen im gleichen Maße, wie sie unseren Arbeitsalltag verändern und - leider häufig - verkomplizieren. Ein simpler Schluss aus diesen Erkenntnissen liegt in der Komplexitätsreduktion des Alltags – oder einfach gesagt – in seiner Vereinfachung. An zwei Punkten lässt sich mit dieser Simplifizierung des Alltags besonders gut ansetzen: bei den berüchtigten To-Do-Listen und der Priorisierung nach Komplexität. Die Vereinfachung von Tageszielen erscheint oft unmöglich, obwohl es nichts Lähmenderes gibt, als den Blick auf eine überlange To-Do-Liste. Unter dem griffigen Titel „If It Won't Fit On A Post-It, It Won't FIt In Your Day“ schlägt Mark McGuinness vor, die wesentlichen Ziele des Tages auf einem Post-It zu notieren – statt immer längere und komplexere To-Do-Listen anzufertigen, die im Laufe des Tages um die per E-Mail und Telefon eingegangenen Punkte allerhöchster Dringlichkeit ergänzt werden. Ein ähnlicher Ansatz liegt David Rocks Buch Your Brain at Work (dt: Brain at Work: Intelligenter arbeiten, mehr erreichen, Campus: 2011) zugrunde. Rock verbindet neurowissenschaftliche Erkenntnisse mit der Beschreibung des Berufsalltags zweier fiktiver Protagonisten – einmal im ‚Normalzustand’ und einmal unter Berücksichtigung elementarer Funktionsweisen des menschlichen Hirns. Eines von Rocks zentralen Argumenten ist, dass unser Gehirn nicht mehr als vier Themen gleichzeitig aktiv berücksichtigen kann. Versuchen wir, mehrere Akteure, Themen oder Projekte im aktiven Arbeitsspeicher unterzubringen, führt dies nicht zu einer besseren Performance sondern zu Überforderung, Unkonzentriertheit und Ausfällen. Zusätzlich empfiehlt Rock, schwierige Entscheidungen – wie zum Beispiel die Priorisierung, welche vier Punkte als erstes in den Fokus gehören – stets dann zu treffen, wenn Konzentration und Energielevel am höchsten sind. Das heißt, statt morgens als erstes den E-Mail-Eingang zu checken und sich ggf. an den neusten Mails fest zu arbeiten, sollte der erstes Schwung für diese Entscheidungsprozesse genutzt werden. Vielleicht lässt sich so morgens ein Post-It mit vier Punkten für den Tag – oder mehrere, in ihrer Dringlichkeit priorisierte Vier-Punkte-Post-Its – anfertigen, die – im Gegensatz zu langen Listen, dem Gehirn nicht das Gefühl geben, es sei alles nicht zu schaffen. |
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